Alles ist Eins - Vom Urknall zur Mystik
2025
Hardcover, Hochglanz, DIN A5,
925 Seiten, Garamond (Schriftgröße 12, engeizlig)
ISBN: 9783565068982
Verkaufspreis: 54,00 €
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Kurzbeschreibung:
Inmitten der Überlegungen zur Natur von Bewusstsein und Seele stellt sich eine noch weitere tiefergehende Frage: Wenn wir annehmen, dass der Kosmos in der Lage ist, nicht nur Materie und Leben, sondern auch subjektive Erfahrung, Sinn und Innerlichkeit hervorzubringen, was würde das - quasi im Rück-Blick - für die grundlegenden Prozesse bedeuten, die den Kosmos selbst geformt haben?
Gibt es einen verborgenen Zusammenhang zwischen den (Un-)Wahrscheinlichkeiten, die das Universum hervorbrachten, und der Entwicklung von Bewusstsein und Sinn? Kann dieser Zusammenhang nachgerade als Ausdruck einer Ordnung, im Sinne der alten „Ordo“, verstanden werden, die über den bloßen Zufall hinausgeht?
Inhaltsbeschreibung:
Inwieweit - oder -fern - ist alles eins?
Die Frage klingt paradox. Und doch zieht sich - verborgen, kaum vernehmbar - ein Grundton durch Naturwissenschaft, Philosophie und Geistesgeschichte - in Form einer Zumutung vielleicht, auf jeden Fall im Modus eines suchenden Ahnens, dass hinter der panoramatischen Vielfalt der Erscheinungen, die wir als Menschen über-blicken, ein Zusammenhang besteht: Ein Muster, ein geheimnisvoller Grund.
Der Mensch steht zwischen dem mikroskopisch Kleinen und dem kosmisch Großen, zwischen Quantenfluktuation und galaktischer Expansion. Er blickt in den Raum - und in sich hinein. Zwischen neuronalen Netzen und Sternenzelt sucht er ein Zentrum, sich selbst und seine Stellung im All.
Die alten Weltbilder - Sphärenharmonien, Himmelsmechanik - wichen der Relativität. Die Welt wurde „im Großen und Ganzen“ erklärt - und blieb dennoch un-erklärlich. Wo Newton noch eine berechenbare, mechanische Ordnung sah, beginnt die Quantenphysik zu flackern, zu springen, an-zu-zweifeln. Wirklichkeit erscheint nurmehr unscharf, probabilistisch, in sich selbst geheimnisvoll.
In Goethes „Faust“ verdichtet sich diese Zerrissenheit: das Verlangen, alles zu wissen - koste es auch die eigene Seele. Erkenntnis als Verheißung und Gefahr. Der Existentialismus antwortet nüchtern: Der Mensch ist frei, aber orientierungslos. Geworfen in eine Welt ohne Letztbegründung.
Mit dem Anthropozän ist der Mensch aus dem Schatten der Natur getreten. Er ist zur bestimmenden Kraft geworden, der sich über die Natur hinwegsetzt. Gleichzeitig ist er nicht mehr die Krone der Schöpfung, nicht mal mehr Herr im eigenen Haus. Ja, er steht an der Schwelle, sich selbst und seine Art zu vernichten.
Die Erde - einst Heimat für den Homo sapiens - wird zum schützenswerten Wesen. Der Mensch erscheint vor diesem Hintergrund eher als pathologischer Sonderfall - unfähig, sich der Ordnung Gaias unterzuordnen.
Die Welt offenbart sich als ein Gewebe - eingebunden in ein Netz von Beziehungen. Vom Molekül bis hin zur Galaxie, vom Myzel bis zur Milchstraße durchzieht eine stille, durch-gängige Ordnung das All…
Hans Jonas warnte einst vor der Vereinzelung der Wissenschaften. Und noch immer fällt es schwer, das Alles in seiner Ganzheit ganzheitlich zu denken, ohne sich im Detail zu verlieren. Die Methoden, die vom Besonderen ins Allgemeine - und wieder zurück - führen, stoßen an ihre Grenzen. Aber vielleicht braucht es gerade diese Gedankenbewegung als Methode, um der Welt gerecht zu werden
Und der Mensch? Die chemischen Elemente seines Körpers wurden in Sternen geschmiedet. Sein Denken ist das Produkt evolutionärer Emergenz. Leben scheint kein fertiges Produkt, sondern ein zirkuläres, relationales Geschehen zu sein. Es organisiert sich in Kreisläufen - chemisch, biologisch, atmosphärisch - atmend.
Der Mensch beginnt, sich zu befragen, Identität wird zur Bewegung. Er tastet sich vor - durch Anthropologie, Philosophie, Biologie. Doch je tiefer er in sich selbst hineinblickt, desto mehr zerfällt das Bild. Wahrnehmung bleibt fragmentarisch. Das Ich zerfließt im Vorsprachlichen, im Unbewussten, im Vagen.
Die Physik auf der Suche nach einer Weltformel, versucht, das Viele im Einen zu finden. Doch selbst innerhalb dieser Struktur bleibt Raum für Unschärfen.
Das anthropische Prinzip stellt an uns selbst die Frage: Ist das Universum so beschaffen, weil wir existieren - oder existieren wir, weil das Universum so beschaffen ist? Vielleicht erwächst daraus ein neuer Imperativ - nicht anthropozentrisch, sondern vor dem Hintergrund einer Kosmologie, die uns als singuläre Spezies einen Auftrag zuspricht: das Erhalten und Bewahren dessen, was aus dem Anfang hervorging.
Die Theorie vom Urknall hat sich inzwischen etabliert. Und doch bleibt die umfassendste aller Fragen: Warum ist überhaupt etwas - und nicht vielmehr nichts?
Diese Frage verweist auf Narrative in der Naturwissenschaft, der Religion, Kunst und Philosophie.
Unsere Gedanken entstehen nicht einfach. Sie erwachsen aus Geschichten und Geschichte, gebunden an Sprache und Kultur. Sprache formt das Denken - und Denken versucht über seine sprachlichen Grenzen hinaus zu denken.
Aus basaler Kognition erwächst Bewusstsein, aus Bewusstsein Geist. Und doch bleibt all dies rückgebunden an den Körper, an Neurobiologie und quantelnde Prozesse.
Das Materie-Geist-Problem birgt Rätsel - und vielleicht ist Materie als das Eine nur durch sein Anderes, in seinen letzten Tiefen nichts anderes als geronnener Geist…
Und in unserem Innersten spricht etwas, ein Etwas mit vielen Namen Die Seele - schwer fassbar, unfassbar. Kein Ding. Eher ein Zwischenraum eine Resonanz, ein Lauschen ins Offene.
Wohin gehen wir?
Zählt man alle Zufälligkeiten und sich auftürmenden Unwahrscheinlichkeiten seit dem Urknall zusammen, bleibt ein tiefes Staunen - darüber, dass aus Chaos Ordnung, aus Materie Leben, aus Bewusstsein Sinn entstehen konnte. Und so erscheint es letztlich plausibler, nicht an einen blinden Zufall zu glauben, sondern an eine tiefere Ordnung, an eine lenkende Kraft, vielleicht sogar an die Möglichkeit, dass unser Dasein gewollt ist - gegen alle Wahrscheinlichkeiten.
Kapitel:
- In / Wieweit oder / Fern / Ist / Alles… / Eins?
- Zum Geleit – Der Mensch zwischen Mikro- und Makrokosmos
- Von der antiken Kosmologie zur Relativitätstheorie
- Unterwegs zu Faust
- Der Einspruch des Existentialismus
- Anthropozän
- Die vierte Kränkung des Menschen – Das Aufscheinen der Endlichkeit seiner Gattung angesichts des Klimawandels
- Ins Positive gewendete Zusammen-Schau: Vom - und zum Ökosystem
- Ökosystematik: Vom Allerkleinsten… zum Allergrößten
- Prinzip des Lebens: Von Gaia zur Kosmologie
- Von den Vorstellungen eines lebendigen Alls bis zur quinta-essentia-LehreVom Dilemma der Vereinzelung in den Wissenschaften (Hans Jonas)
- Ein quintessentiell-methodisches Problem: Vom Besonderen zum Allgemeinen - und wieder zurückDer Homo sapiens schaut an sich herunter und „stellt fest“: Er steht mit beiden Beinen fest auf der Erde
- Vom Kreislauf der Gesteine
- Ko(s)mische Chemie
- Entgrenzend - Überlappendes: Stoffkreisläufe
- Wann, wo und wie ist Leben entstanden?
- Alles bio oder was? Von der Zelle zum Menschen
- Und woraus bestehe dann ich?
- Ich bin nicht der, der ich bin; nicht der, der ich nicht bin
- Der Mensch als Massewesen
- En passant wirft der Mensch einen Seitblick auf ein paar anthropologische Ansätze
- Der Homo sapiens geht in sich und schaut in sich hinein. Von der Wahr-Nehmung - huch abwärts - bis es nicht mehr weitergeht…
- Die Entwicklung des Alls zwischen Entropie und Emergenz
- Von der Vereinigung der Naturkräfte Richtung Weltformel
- From String-Bling-Bling to It-from-Bit
- Rund ist unsere Welt, der Welten Raum dagegen so flach: Naturkonstanten und (In)Determinismus
- Wahr-Nehmung und Größenordnungen
- Vom anthropischen Prinzip zu einem neuen (kosmischen) Imperativ
- Zurück zum… Urknall
- Warum etwas ist – und nicht vielmehr nichts? Wissensformen und Narrative
- Existiert Gott?
- Wahrheitsproblem und Instrumentalisierung von Religion
- Von der Heraufkunft eines Gedankens (Nietzsche, Musil, Frege)
- Vom Denken über die Sprache zum Sprachdenken
- Von der basalen Kognition über das Bewusstsein zum geistigen Prinzip
- Von der Gehirnphysiologie zum Quantenrauschen
- Materie-Geist-Problem
- Zeitdimensionen und die Kontingenz des Menschen
- Die Seele spricht
- Unterwegs zur Mystik
- Quo vadis? - Semper ad lucem
- Postscriptum
Vollständige Vorschauseiten:
- Beispiel für das Drucklayout
- Von der antiken Kosmologie zur Relativitätstheorie
- Prinzip des Lebens: Von Gaia zur Kosmologie
- Die Entwicklung des Alls zwischen Entropie und Emergenz
- Vom anthropischen Prinzip zu einem neuen (kosmischen) Imperativ
- Existiert Gott?
- Von der Heraufkunft eines Gedankens (Nietzsche, Musil, Frege)
- Materie-Geist-Problem
- Unterwegs zur Mystik





