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Was macht bloß der freie Wille mit Dr. Mühlenrad?



2021
Softcover, DIN A5, 272 S.
ISBN: 978-3-754141-91-5
Verkaufspreis: 19,00 € €

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Rückseite:
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Kurzbeschreibung:
Dr. Mühlenrad, ein erfahrener Psychiater und Neurologe, bekommt es mit zwei Fällen zu tun, die ihn fast um den Verstand bringen…

Inhaltsbeschreibung:
Dr. Mühlenrad, ein erfahrener Psychiater und Neurologe, bekommt es mit zwei Fälle zu tun, die ihn an den Rand bringen…
Mühlenrad, eben noch im Begriff, einen Essay über den freien Willen zu ver-fertigen, gelingt es nicht, sich von seinen Fällen auszunehmen. Als großer Psychagogus und Seelenführer beschäftigen ihn die existential-psychologischen Implikationen. Auch der Versuch, eine verobjektivierende Perspektive einzunehmen, scheitert. Darüberhinaus wird Mühlenrad von einem ehemaligen Studienkollegen belästigt, der ihn zur Teilnahme an einem renommierten internationalen Forschungsprojekt überreden will, dem Mühlenrad schon aus persönlichen wie auch aus prinzipiellen Gründen skeptisch gegenübersteht.
Und dann bekommt er es mit zwei Fällen zu tun, mit denen sich niemand auf seiner Station befassen will…
Die Angstphobie behauptet, von Vorgängen bedroht worden zu sein und weiterhin zu werden, die mit weit in der Vergangenheit zurückliegenden Ereignissen zu tun haben könnten. Kann man von Schicksal und Notwendigkeit wirklich von einer bis auf die nächste Generation hinein verfolgt werden? Bei Lichte betrachtet, ist das doch Irrsinn.
Der andere Fall liegt noch trivialer. Ein Burnout-Syndrom scheinbar, das sich jedoch unversehens als Theodizee-Problem entpuppt und die Frage aufwirft, ob die Welt, die Schöpfung wirklich so gut eingerichtet ist, wie sie vorgibt. Die Frage entzündet sich an dem trivialen Tod eines Haustieres. Wie lächerlich ist das denn? Und doch, kann am Beispiel von etwas vollkommen Unbedeutendem, das große Ganze in Frage gestellt werden. Und dann kann aus etwas ganz Kleinem ein allumfassendes Problem werden, auf das es keine eindeutigen Antworten gibt. Kann es überhaupt, und wenn ja, was dann, die beste aller möglichen Welten geben? Die Menschen leben vor sich hin, als wäre das eine müßige Frage. Aber welche Konsequenzen würden sich daraus jeweils ergeben?
Die beiden Fälle lassen den ansonsten so rationalen Mühlenrad nicht mehr los, scheinen ihn zusehends in Beschlag zu nehmen. Er wirkt gehetzt, genervt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Neben dem ganzen Stress auf der Station wirkt Mühlenrad zunehmend irritiert und beginnt an seiner früher so unbestechlich-analytischen Kompetenz zu zweifeln.
Wie kann verhindert werden, dass der Arzt selber zum Patienten wird? Eine Frage, die Mühlenrad unmittelbar berührt.
Mühlenrad muss seine ganze Kraft aufbieten, Herz und Verstand amalgamieren, um in diesem Wirrwarr nicht selbst, und zwar durchaus systematisch, wahnsinnig zu werden.

Vollständige Vorschauseiten:
Wollte ich das?
Dr. Mühlenrad betrat den Behandlungsraum
Dr. Fundel schaute ihn böse an
So schlafwandelt man durchs Leben
Dick holte noch eine Tasche aus dem Kofferraum
Auf dem Weg zur Angstphobie
Man sollte zeitweise nur mit den Händen denken können
Der Patient fing wieder an zu zittern

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Rezensionen:

Bild im Café
„Ein ganz und gar ungewöhnlicher Roman. Inwiefern? Der Plot erscheint einfach: Dr. Mühlenrad, Chefarzt einer psychiatrischen Klinik, übernimmt zwei Patienten, die ihn zur Aufgabe seines Berufes bringen, er räumt seinen Schreibtisch und geht. Da personal erzählt, erleben wir hautnah, besser hirnnah gedanklich, was Mühlrad in diesen zwei Tagen wahrnimmt und denkt. Und das ist ungewöhnlich: ein wahrer Unsympath im Umgang mit seinem Personal, alle Chefarzt-Klischees werden bedient, zugleich aber überrascht er uns mit seinen Assoziationen, herausgefordert durch die beiden Patienten mit ihren seltsamen Geschichten, wilde und hoch interessante Assoziationen zum Ich-Konzept, zur Subjekthaftigkeit, zum Denken, zur Willensfreiheit, zum Leben und Lebenssinn, zu ethischen Fragen, zu unterschiedlichen Realitätskonzepten bis zu einem Jenseits unseres Bewusstseins – sprachlich beeindruckend durch Bildlichkeit und Metaphorik, literarische Anspielungen, Sprachspiele, etymologische Ausflüge. Ein Gedankenroman, faszinierend und irritierend.“
— Prof. Dr. Hanns Frericks, 08.12.2021


„Die Rahmenhandlung ist überschaubar. Als Schauspiel wäre es ein Kammerspiel.
Ein Titelheld, und nur wenige Bezugspersonen. Und der zeitliche Rahmen beschränkt sich auf drei Tage. Nein, nicht „ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ (Alexander Solschenizyn lässt grüßen), sondern: „Drei Tage im Leben des Dr. Mühlenrad“, (wobei ich dem Werk damit schon mal einen Untertitel verpasst hätte, haha).
„Haha“, klingt unpassend für eine seriöse Rezension, aber, mit Verlaub, die verworrene Gedankenwelt des Protagonisten Dr. Mühlenrad führt ihn selber ja immer wieder zu Gedankengängen, über die er sich mit einem „Haha“ selber lustig macht bzw. distanziert.
Ja, und damit nähern wir uns auch schon dem eigentlichen Geschehen an, das sich im Wesentlichen in den komplexen, komplizierten und zunehmend verworrenen Gedankengängen des Protagonisten, eines Psychiatrie-Chefarztes, im therapeutischen Gespräch mit zweien seiner Patienten entwickelt, begleitet noch von gelegentlichen intellektuellen Ergüssen in Telefongesprächen mit einem ehemaligen Studienkollegen, und den begleitenden Kontakten zu seiner Sekretärin, einer Nachtschwester und dem Oberarzt seiner Abteilung.
Ist es die Midlifecrisis, die den Protagonisten einholt?, die dazu führt, dass sich seine Gedankenwelt so radikal verselbstständigt, zerfasert, sich von seinem Ich löst, er mehr zum Beobachter seines Denkens wird als zum aktiven Gestalter, auch wenn er sich im therapeutischen Kontakt mit seinen zwei Patienten lange bemüht, die therapiegestaltende Oberhand zu behalten. Aber es gelingt ihm immer weniger. Sein Wille, seine Ratio, sind nicht mehr die bestimmenden Kräfte, die seine geistige, ja überhaupt seine Existenz bestimmen, seine Existenz, die er auch zunehmend als solche in Frage stellt. Und er stellt sich schließlich auch die Frage, wo er eigentlich inzwischen steht, auf dem fließenden Übergang zum Wahnsinn.
Den weiteren Fortgang der Geschichte jetzt nachzuerzählen oder zu kommentieren, wäre für potentielle Leser wohl eher kontraproduktiv. Vielleicht soviel, letztendlich gibt es Hoffnung am Ende, geistige Hoffnung..
Wer dieses Buch liest, muss Geduld mitbringen, sich auf die Gedankenwelt des Protagonisten und seiner sehr speziellen Patienten einzulassen, die einerseits oft zersetzend ist, und doch so viele grundsätzliche Fragen unseres Daseins berührt im Spannungsfeld und den Widersprüchen zwischen moderner Hirnforschung, die den freien Willen in Frage stellt, und der Philosophie der Ratio, der Aufklärung, wobei die beiden ja nicht wirklich zusammenkommen.
Geschrieben ist der Roman in der Sprache eines Autors, der etwas von Sprache versteht, sie oft analytisch zerpflückt, und dann auch wieder herrliche (Neu-)Wortschöpfungen kreiert.
Ein Roman, verstörend, keine leichte Kost, aber ein Gewinn, wenn man sich auf ihn einlässt! “
— Dr. med. Gerhard Halder, 26.02.2022


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